Zeugnisse frühmittelalterlicher Schriftkultur in Mainz
Im frühen Mittelalter ist Mainz eines der wichtigsten Zentren von Gelehrsamkeit und Politik. Über Jahrhunderte entfaltet sich hier eine hochentwickelte Schrift-kultur, die unter Erzbischof Willigis (reg. 975–1011) eine besondere Blüte erlebt. Dennoch wurde Mainz als Zentrum frühmittelalterlicher Buchmalerei bisher kaum gewürdigt. Erstmals werden nun in einer Sonderausstellung die schönsten Mainzer Handschriften jener Epoche zusammengetragen.
In Goldtinte auf Purpur geschrieben – erleben Sie die verschwenderische Pracht der Mainzer Buchkunst.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die frühsten Zeugnisse der mittelalterlichen Mainzer Schriftkultur, darunter merowingische Grabsteine sowie seltene Reliquienauthentiken des 8. Jhs. Sie belegen die besondere Stellung der Moguntia sacra, der heiligen Stadt Mainz, die in jener Zeit eine einzigartige Fülle von Reliquien beherbergte – darunter das berühmte Schweißtuch Christi, das im Zentrum dieses Ausstellungsteils zu sehen sein wird.
Anhand herausragender karolingischer und ottonischer Handschriften entfaltet sich anschließend das ganze Spektrum der Mainzer Buchkunst des Frühmittelalters. Erstmals – und nur für drei Monate – werden in der Schatzkammer des Mainzer Domes die schönsten Werke frühmittelalterlicher Mainzer Schriftkultur zu sehen sein. Um die vier ottonischen Prunkhandschriften des Domschatzes gruppieren sich zahlreiche Arbeiten des 7.–10. Jhs. aus Mainzer Museen und Bibliotheken der Stadt; herausragende Leihgaben aus Trier sowie der Stiftsbibliothek Zeitz runden die Ausstellung ab.
Erleben Sie die Sonderausstellung immer wieder neu: nach dem 24.4. und dem 22.5. sind in fast allen Handschriften neue Seiten für Sie aufgeschlagen.