ehemals unter dem Triumphbogen des Ostchores des Domes
Werkstatt des Naumburger Meisters
Mainz, nach 1239
Roter Sandstein
Gesamthöhe: 380 cm (von Basis bis einschließlich Kämpferstein)
Atlant: H. 136 cm, B. 66 cm, T. 42 cm
Kämpferstein: H. 46 cm, B. 139 cm, T. 30 cm
Säulenstütze mit Blattkapitell: H. 197 cm, B. 49 cm, T. 43 cm
Inv.-Nr. PS 00170 (Atlant mit Kämpferstein) und PS 00171 (Säulenstütze mit Blattkapitell)
Fundort: 1874 in situ unter der südlichen Wandvorlage des Triumphbogens am Ostchor des Domes.
Zustand: Nase abgebrochen, kleinere Bestoßungen, am Kämpferstein Reste einer Farbfassung.
Unter den Steinfragmenten, die dem Ostlettner zugeordnet werden können, befindet sich die fast lebensgroße Figur eines Mannes mit derben, fast unansehnlichen Gesichtszügen, der durch seine Kleidung als leitender Bau- oder Werkmeister ausgewiesen ist. Trotz ihrer hohen bildhauerischen und künstlerischen Qualität wurde dieser Figur von der Forschung weitaus weniger Beachtung geschenkt, als den Bruchstücken des Westlettners, allen voran der hochgeschätzte „Kopf mit der Binde“.
Die Kunsthistorikerin Diana Ecker unterzog nun die bemerkenswerte Baumeisterfigur im Rahmen ihrer kurz vor dem Abschluss stehenden Dissertation zur Tätigkeit des „Naumburger Meisters“ in Mainz einer eingehenden Analyse. Sie deckt zahlreiche Indizien auf, die die höchst unkonventionelle Skulptur als individuelles Künstlerselbstbildnis ausweisen.