Leserbrief Frau May
Guten Tag,
ich bin so überwältigt von Ihrer Ausstellung und der Führung, dass ich nicht schlafen kann. Ich möchte mich herzlich bei Ihnen bedanken, für Ihre Idee, den Menschen hier, die wir uns doch oft ohnmächtig gegenüber den hohen Zahlen der Flüchtlinge sehen, einmal zu zeigen, welche Strapazen und lebensgefährlichen Wege diese Menschen auf sich nahmen, um zu uns in Sicherheit zu kommen.
Es hat mich wirklich sehr berührt, ja zu Tränen – wie viele – gerührt. Die ganzen Bilder aus dem Fernsehen wurden so lebendig durch Farhads Beschreibungen.
Vielleicht ist es ganz gut, wenn ich eine Woche Zeit habe, meine wilden pubertierenden 8.-Klasse-Jungs, die natürlich mit den unterschiedlichsten politischen Meinungen aus dem Elternhaus dieses Thema Flüchtlinge sehen, auf Ihre Ausstellung vorzubereiten.
Gerade DIESE Jugend ist es, die in den kommenden Jahren die Probleme, die die Flüchtlingskrise mit sich bringt, bearbeiten müssen. Sie sind die Schultern, die unsere Entscheidungen mittragen müssen. Bestimmt trägt diese Ausstellung ein großes Stück dazu bei, die in den Köpfen der Deutschen verwurzelten Vorurteile abzubauen.
Die Ausstellungen im Dommuseum sind immer sehr sehr interessant und fast immer unglaublich gut aufbereitet für den Betrachter. Ich selbst habe mich mal während meines Studiums mit Museumspädagogik beschäftigt, weiß also, wie schwer dies ist und wieviel Arbeit dahinter steckt.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Team noch viel viel Freude mit der Ausstellung. Mögen Sie noch unzählige Herzen berühren und zum „Umdenken“ anregen. Das ist in meinen Augen ein unglaublich wichtiger Beitrag für einen erfolgreichen, weiten, steinigen Weg der Integration. Denn immer wird dieses Thema Integration den wenigen Freiwilligen und natürlich den Flüchtlingen zugemutet, aber hier haben Sie die Chance geschaffen, auch Menschen, die denken, das betrifft sie nicht, zu erreichen.
Ein ganz ganz herzliches Dankeschön dafür.
Christiane May vom Willigis